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Dies ist ein Beispiel-Widget, das zeigt, wie der Menü-Seitenleisten-Widget-Bereich standardmäßig aussieht. Du kannst individuelle Widgets hinzufügen aus dem Widgets in der Administration.

 Baader MPCC Mark iii vs. Maxfield 0,95 vs. Lacerta GPU vs. TSGPU

Testumgebung:

  • TS 8“ f/4 UNC Newton mit Karbontubus
  •  Baader Steeltrack 2“ OAG
  • Baader Clicklock
  • Pegasusastro Indigo Filterwheel (7x 2“ gefasst)
  • Antlia LRGB v2, 2“ gefasst
  • Antlia S+H, 4.5nm
  • Antlia O, 3nm
  • Pegasusastro OAG mit QHY678M
  • ASG Photocage für Tilt- und Backfokusjustage
  • QHY600
  • Flatfieldpanel von Primalucelab Giotto 255mm
  • Stackingsoftware Astropixelprocessor v 2.38
  • Ocal Pro 3.0 für die Kollimation

Bei Einsatz eines anderen Korrektors wurde die Kollimation neu durchgeführt.

1. Baader MPCC Mark iii

Der Baader MPCC ist ein zweilinsiger Korrektor und wird beworben mit Vollformat bis runter auf f/3.5. Zuerst fällt auf, dass er ziemlich kurzbauend ist und vom Clicklock fast nicht mehr gehalten wird. Aus diesem Grund habe ich noch eine15mm Verlängerung an die Teleskopseite geschraubt. Als Arbeitsabstand wird 57,5mm bei abgeschraubten T2 Ring angegeben. Mittels eines 3mm M48 Abstimmrings kann der Arbeitsabstand wieder auf die annähernd 55mm geändert werden. Beim Masterflat fällt sofort auf, dass die Vignette tatsächlich sehr gering ausgeprägt ist. Dies liegt vor allem daran, dass die Linsen tatsächlich sehr groß sind und der Korrektor sehr kurzbauend ist.

Nachdem der gesamte Imagetrain auf die 57,5mm + 0,6mm (1/3 Filter), also auf 58,1mm eingemessen worden ist, wurden Light-Probeaufnahmen gemacht. Und hier traten dann die Probleme auf. Davon abgesehen, dass dieser Korrektor sehr zu Verkippungen neigt, habe ich es nicht geschafft den Backfokus zu treffen. Mein Imagetrain, insbesondere der ASG Photocage hat hier einen Einstellbereich von rund 6mm. Ich habe also alles zwischen 54 und 60mm ausprobiert, habe es aber nicht geschafft. Die Sterne in den Ecken schauen immer so aus, als ob der Backfokus zu groß wäre.

Im Zentrum waren die Sterne punktförmig mit einer HFR von durchschnittlich 2,2“

Bild 1: Bildausschnitt der Ecken
Bild 2: Masterflat Baader MPCC Mark iii

2. TS Maxfield 0,95

Der Maxfield ist ein relativ kurzbauender, 3-linsiger Korrektor der die Brennweite um den Faktor 0,95 reduziert und ein f/4 somit auf f/3.8 verändert. Der Arbeitsabstand ist mit 55mm angegeben, den er auch ziemlich genau trifft. Hier sieht man, dass ich noch eine leichte Verkippung auf der linken Seite habe. Die Vignette ist allerdings schon sehr ausgeprägt, da nur die teleskopseitige Linse 48mm Durchmesser hat, die zweite und dritte Linse werden kleiner. Der durchschnittliche HFR liegt bei 1,8“, ist also deutlich besser als der MPCC.

ABER: Der Maxfield hat Reflektionen die man in der Bildbearbeitung sehr schwer in den Griff bekommt. Ich habe den Maxfield zerlegt, alle Kanten, Linsenränder und Flächen mit Musoufarbe geschwärzt. Die Reflektion ist aber immer noch vorhanden. Vermutlich ist das ein Designfehler, da die mittlere Linse am Rand nicht glatt sondern aufgeraut ist. Selbst wenn man außen schwärzt, ist die Innenseite der Linse hell.

Bild 3: extrem gestretchtes Bild zur Hervorhebung der Reflektionen
Bild 4: Verkippung links noch nicht ganz korrigiert aber eindeutig viel besser als beim MPCC
Bild 5: vermutlich macht die mittlere Linse das Problem
Bild 6: Masterflat mit starker Vignette , unten ist das Prisma des OAG erkennbar

3. Lacerta GPU

Diese GPU wird als das Original, das von  Pál Gyulai aus Ungarn berechnet wurde, beworben. Geeignet für Vollformat bis f/4. Mit einer Baulänge von 100mm schon ziemlich lang, jedoch wird der Fokuspunkt um 20mm nach außen verlagert, damit ragt die GPU nicht in den Tubus. Bei dieser GPU wird der Arbeitsabstand mit 53,7mm bei 800mm Brennweite angegeben. Ergibt mit Filter also 54,3mm.

Leider habe ich mit dieser GPU genau wie beim Baader MPCC offensichtlich den Arbeitsabstand nicht hinbekommen. Im Zentrum scharfe, runde Sterne mit einer HFR von 1,7“, an den Ecken aber immer verzogene Sterne die von der Ausrichtung auf einen zu großen Arbeitsabstand hindeuten. Die Vignette war schlechter als beim MPCC, jedoch deutlich besser als beim Maxfield. Absolut KEINE Reflektionen erkennbar, auch bei extremen Stretching.

Wie beim MPCC habe ich den Arbeitsabstand hier von rund 51mm bis 57mm ausprobiert, das Problem konnte ich allerdings nicht beseitigen, trotz ungefähr 50 Durchläufen in zwei Nächten mit dem Aberration Inspector von N.I.N.A. Auch hatte ich permanent eine Verkippung im System. Ich habe den Support von Lacerta angeschrieben, aber leider keine Antwort dazu bekommen. Da ich bisher nur gutes von der Lacerta GPU gehört habe, muss ich eigentlich von einem Defekt ausgehen.

Bild 7: elongierte Sterne in den Ecken die auf einen zu großen Arbeitsabstand hindeuten würden
Bild 8: hier nochmal im Detail
Bild 9: N.I.N.A. Aberration Inspector, permante Verkippung und der Backfokus variiert dauernd
Bild 10: Masterflat der Lacerta GPU, klar und sauber

4. TSGPU

Diese GPU wird von TS als Weiterentwicklung der Lacerta GPU beworben. Auch hier ein 4-elementiger Korrektor mit einer Baulänge von 110mm, gerechnet bis f/3.5. Der Fokuspunkt wird 20mm nach außen verlegt, so dass auch hier die GPU nicht in den Tubus ragt. Der Arbeitsabstand wird mit 55mm (offensichtlich für alle Brennweiten) angegeben.

Nun, was soll ich sagen, Arbeitsabstand eingestellt und siehe da, sofort getroffen, keine großartige Verkippung im System. Das einzige was mir bei extremen Stretching aufgefallen ist, dass am rechten Bildrand eine konzentrische Reflektion ist. Etwas weniger ausgeprägt ist die Reflektion im unteren linken Bildbereich. Bei Standardstretching sind diese Reflektionen so gut wie gar nicht sichtbar und sind in der Bildbearbeitung noch gut zu bearbeiten. Die Sterne sind mit einem HFR von 1,7“ genauso gut wie bei der Lacerta GPU, die Vignette ist etwas stärker, jedoch immer noch geringer als beim Maxfield.

Bild 11: ohne weitere Feineinstellungen Arbeitsabstand und Verkippung sofort gut getroffen
Bild 12: Masterflat der TSGPU, unten ist noch die Abschattung des OAG-Prismas erkennbar.

Das mit der Reflektion hat mir dann keine Ruhe gelassen. Deshalb habe ich noch nach Lichtlecks in meinem Imagetrain gesucht … und gefunden. Dadurch dass der Fokuspunkt 20mm nach außen gewandert ist, habe ich den OAZ entsprechend weiter rausgefahren. Dadurch ist tatsächlich Licht zwischen dem Auszugsrohr und dem Rohr durchgekommen. Eine einfache Abhilfe war ein Haargummiband.

Bild 13: Haargummiband an die Stelle zum Auszugsrohr
Bild 14: gestackter Lightframe, 51x 300s (Luminanz), extrem gestretcht. Keine Reflektion mehr

Fazit:

 

Baader MPCC Mark iii (Platz 4):

In meinen Augen hat sich Baader mit Vollformat und f/4 etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Im Web existieren unzählige Beiträge in denen das selbe Problem beschrieben wird, somit kann ich einen Defekt des MPCC bei mir ausschließen. In meinen Augen macht mit dem Baader Vollformat erst ab f/5 Sinn, oder f/4 mit APS-C, dann werden die elongierten Sterne quasi außen vor gelassen.

TS Maxfield 0,95 (Platz 3):

Ein guter Korrektor mit scharfen Sternabbildungen und dem Vorteil, dass man 20% schneller belichten kann. Einschränkung ist jedoch die äußerst ausgeprägte Reflektion. Diese Reflektion ist bei APS-C gerade noch an den Bildecken erkennbar, so dass ich ihn für APS-C empfehlen kann, nicht aber für Vollformat. TS hat mir übrigens freundlicherweise einen neuen Maxfield zur Verfügung gestellt, jedoch mit den selben Reflektionen, ein Designfehler scheint hier wohl die Ursache zu sein.

Lacerta GPU (Platz 2):

Da ich im Web bisher nur Gutes von dieser GPU gelesen habe, gehe ich hier von einem Defekt aus. Es wäre mir sonst unverständlich, warum ich keine sauberen Ecken hinbekomme, während das mit der TSGPU sofort und völlig problemlos funktioniert hat. Die Ausleuchtung ist gut mit Flats korrigierbar, die Sterne waren sauber und punktförmig (bei mir halt leider nur im Zentrum). Absolut keine Reflektionen erkennbar, auch bei extremen Stretching. Schade auch, dass ich keine Antwort auf meine Supportanfrage erhalten habe.

TSGPU (Platz 1):

Tja, so problemlos habe ich noch nie einen Korrektor bei mir eingebunden, nicht mal den Maxfield. Arbeitsabstand und Verkippung auf Anhieb getroffen. Vignette ist immer noch besser als beim Maxfield, wenn auch etwas schlechter als bei der Lacerta GPU. Saubere, punktförmige Sterne, identisch zur Lacerta GPU, keine Reflexionen. Mein absoluter Favorit den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Man sieht also, Vollformat mit 2“ und f/4 ist machbar, wenn auch die Auswahl sich dann auf nur wenige Korrektoren einschränkt. In meinen Augen ist die TSGPU die bessere Wahl wenn es um Vollformat und 2“ auf Basis eines f/4 Systems geht.

Clear Skies

Werner 

Von WS65

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